Schmerztherapie

Die IASP (Internationale Gesellschaft zur Erforschung von Schmerz) definiert Schmerz wie folgt:

„Schmerz ist eine unangenehme sensorische und emotionale Erfahrung, die mit tatsächlichem oder drohendem Gewebsschaden verbunden ist, oder dieser ähnelt.“

Dieser etwas sperrige Satz enthält sehr viel Information darüber, was Schmerz ist und auch was es nicht ist. Er ist beispielsweise niemals eingebildet. Das kann er gar nicht sein, denn eine Erfahrung ist ein subjektives Erlebnis, welches man erfährt. Ob es eine erklärbare körperliche Ursache gibt, ist wiederum eine andere Frage.  Denn diese Definition zeigt auch klar, dass Schmerzen nicht unbedingt mit Gewebeschädigung verbunden sein müssen. Dafür sind sie aber stets mit Emotionen verbunden.

In der Konsequenz der wissenschaftlichen Erkenntnissen der letzten Jahrzehnte ist man sich einig, dass man Schmerzen (im Besonderen chronische Schmerzen), nicht rein physiologisch erklären kann, sondern dies immer im individuellen Kontext bezogen auf Körper, Psyche und sozialer Interaktion tun muss. Dieses „Bio-Psycho-Soziale Schmerzmodell“ ist grundlegend in der Schmerztherapie. Sowohl in der Erhebung der Schmerzzustände, als auch in deren Therapie.

Das Bio-Psycho-Schmerzmodell

Das Bio-Psycho-Soziales-Schmerzmodell.
Im Zentrum der Überschneidungen ist die Schmerzstörung.

Aufgrund des zunehmenden Wissens in der Schmerzentstehung und vor allem in der Schmerzverarbeitung, entwickelte sich die Zusatzbezeichnung „spezielle Schmerztherapie“. Die Grundlage dieser Zusatzbezeichnung ist das Erheben, Verstehen und Therapieren von Schmerzsyndromen.

Als allgemeinmedizinische Praxis können wir keine umfassende Schmerztherapie anbieten. Allerdings ist eine Erhebung durch Anamnese, standardisierte Fragebögen und klinischer Untersuchung in unserer Praxis möglich. Zusätzlich kann eine Erklärung von Beschwerden und eine Beratung hinsichtlich weiterer Therapieoptionen (z.B. Klinikaufenthalt) durchgeführt werden.